20. Mai 2016

G7 in Japan: Gipfel beim fossilen Meister

Im Vorfeld des G7-Gipfels der am 26./27. Mai in Ise-Shima/Japan stattfindet und des G7-Finanzministertreffen heue und morgen im japanischen Sendai haben Umweltverbände den Druck auf die japanischen Gastgeber wegen deren Finanzierung von Kohlekraftwerken verstärkt. Während in der offiziellen Agenda der japanischen G7-Präsidentschaft das Thema Klimawandel und Energiesicherheit an prominenter Stelle firmiert, berichten die Kritiker von Plänen, wonach Japan in nächster Zeit 49 neue Kohlekraftwerke bauen will. Kritisiert wird außerdem die japanische Finanzierung von Kohlekraftwerken im Ausland, so der Kohleverstromungsanlage in Batang/Indonesien oder des Darlipali-Projekts in Odisha/Indien.


Die Umweltgruppen, darunter 350.org Japan und Friends oft he Earth Japan, übergaben eine von über 80 Organisationen unterzeichnete Petition an das japanische Finanzministerium und die Japanische Bank für Internationale Zusammenarbeit. Darin heißt es: „Als Vorsitzender der G7 hat Japan die Verpflichtung, eine führende Rolle in der Klimapolitik zu spielen und nicht Nachzügler zu sein. Als erstes muss Japan die Subventionierung fossiler Brennstoffe in Übersee stoppen. An der Heimatfront ist es die Pflicht Japans, die fossile und atomare Technologie des letzten Jahrhunderts zurückzuweisen und sich sauberer und zukunftsfähiger Energie zuzuwenden.“

Tatsächlich ist die Anhängigkeit Japans von der Kohleverstromung nach der Atomkatastrophe von Fukushima noch gewachsen, und wie eine ebenfalls im Vorfeld des G7-Gipfels veröffentlichte Studie enthüllt, belegt das Land bei den Anstrengungen zum Ausstieg unter den G7-Ländern den letzten Platz. Als einziges G7-Land treibe Japan aktiv den Bau neuer Kohlekraftwerke voran, kritisiert die Studie.

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