23. Februar 2016

Wie den Kapitalabfluss aus den Emerging Markets stoppen?

Gastblog von Joseph E. Stiglitz und Hamid Rashid

Die Entwicklungs- und Schwellenländer stehen in diesem Jahr vor einer erheblichen wirtschaftlichen Verlangsamung. Laut des UN-Berichts über die Lage und Aussichten der Weltwirtschaft 2016 sind sie 2015 durchschnittlich nur um 3,8% gewachsen – die niedrigste Quote seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2009. Nur im Rezessionsjahr 2001 war sie noch niedriger. Und erwähnenswert ist dabei auch, dass der Rückgang in China und die schweren Rezessionen in Russland und Brasilien nur einen Teil des allgemeinen Wachstumsrückgangs darstellen.

Viele Entwicklungs- und Schwellenländer in Lateinamerika und Afrika wurden hart vom Rückgang der Rohstoffpreise getroffen, und natürlich hatte die sinkende Rohstoffnachfrage in China (einem Land, das fast die Hälfte der weltweiten Nichtedelmetallproduktion verbraucht) viel mit diesem starken Preisverfall zu tun. In der Tat werden im UN-Bericht 29 Volkswirtschaften aufgelistet, die von der Flaute in China wahrscheinlich negativ betroffen sind. Und der Zusammenbruch der Ölpreise seit Juli 2014 um über 60% hat die Wachstumsaussichten der Ölexporteure unterminiert.

Echte Sorgen bereiten allerdings nicht nur die fallenden Rohstoffpreise, sondern vor allem die massiven Kapitalabflüsse. Die Kapitalflüsse kehren sich momentan um und werden erstmals seit 2006 wieder negativ. 2015 betrug der Nettoabfluss aus den Entwicklungs- und Schwellenländern mehr als 600 Milliarden Dollar – über ein Viertel der Gesamtzuflüsse der sechs Jahre zuvor. Für die größten Abflüsse sorgten die internationalen Banken. 2015 verringerten sie ihr Gesamtkreditvolumen um über 800 Milliarden Dollar. Kapitalabflüsse dieser Größenordnung haben eine Unzahl möglicher Folgen: Sie führen zur Austrocknung der Liquidität, einer Kostensteigerung im Kredit- und Schuldendienst, schwächeren Währungen, sinkenden Reserven und fallenden Kursen bei Aktien und anderen Anlagegütern. Auch auf die Realwirtschaft werden sie große Auswirkungen haben und die Wachstumsaussichten in den betroffenen Regionen schwer beschädigen...

... den vollständigen Beitrag lesen Sie >>> hier.

Keine Kommentare: