16. August 2013

Correa: Yasuni-ITT-Initiative Ekuadors gescheitert



Der ekuadorianische Präsident, Rafael Correa, hat die Yasuní-Initiative für gescheitert erklärt. Correa unterschrieb das Präsidialdekret Nr. 74, das den Treuhandfond auflöst, der für die Sammlung der internationalen Kompensationsgelder für die Nicht-Förderung des Erdöls unter einem der weltweit artenreichsten Regenwaldgebiete zuständig ist. Dies muss zwar noch vom Parlament bestätigt werden, aber das nationale Erdölunternehmen Petroamazonas wird in den nächsten Wochen bereits mit der Förderung beginnen.

Die Ankündigung der Regierung Ecuadors aus dem Jahr 2007 hatte in den letzten Jahren national und international für viel Aufmerksamkeit gesorgt: Die Regierung bot an, die rund 920 Mio. t Erdöl im Block Ishpingo-Tambococha-Tiputini unter dem Yasuní-Nationalpark nicht zu fördern, wenn die Hälfte der zu erwarteten Einnahmen von der Weltgemeinschaft erstattet wird. Die Gelder aus diesem Yasuní-Fonds sollten eine nachhaltige Entwicklung des Landes unabhängig vom Erdöl finanzieren. Weltweit wollte Ekuador für den Fonds 100 Mio. US-Dollar einwerben.

Präsident Correa hatte stets angekündigt, das Erdölfeld auszubeuten, wenn die internationale Gemeinschaft diese Initiative nicht ausreichend unterstütze. Er führt fünf Gründe für seine jetzige Entscheidung an, unter anderem: "Die Weltgemeinschaft betreibt eine große Heuchelei", denn die reichen Länder, die auch für die größten Verschmutzungen verantwortlich sind, sind nicht bereit für die Umweltdienstleistungen, die vom Regenwald erbracht werden, zu bezahlen. Damit wird auch Deutschland angesprochen, denn Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hat 2011 dem Projekt - trotz Zustimmung aller Fraktionen des Bundestages – eine strikte Absage erteilt. Diese Entscheidung hat die Initiative international stark geschwächt.

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