18. Oktober 2012

Soviel Armutsrhetorik war noch nie: Jim Yong Kims Schonfrist ist vorbei

Noch hat die Diskussion über die Nachfolgeforderungen zu den Millennium-Entwicklungszielen (MDGs), die 2015 auslaufen, gar nicht so recht begonnen, und schon wartet der neue Weltbank-Präsident Jim Yong Kim mit einer neuen Orientierung für die nächste Etappe auf: Nicht mehr um die bloße Reduzierung der Armut soll es gehen, sondern um nicht mehr und nicht weniger als ihre Beendigung. Soviel Armutsrhetorik war noch nie. Die jüngste Jahrestagung von IWF und Weltbank, die vom 9.-14. Oktober 2012 in Tokio stattfand, bot für den neuen Präsidenten der Weltbank eine ideale Plattform, um der Öffentlichkeit erste Elemente einer neuen Agenda der Armutsbekämpfung präsentieren zu können.

Und in der Tat: Jim Kim wartete mit einigen neuen Akzenten auf, die aufhorchen ließen. Dennoch wird man abwarten müssen, was er in seinem neuen Amt verwirklichen und wie weit er sich gegenüber dem Establishment einer großen Bürokratie und mächtigen Shareholdern, die letztlich das Sagen haben, durchsetzen kann. Die ersten 100 Tage und die Auftritte von Tokio lassen in dieser Hinsicht eher ein gemischtes Bild zu, das ich in einem Artikel in der neuen Ausgabe von W&E analysiere >>> hier.

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