20. September 2010

Olivier De Schutter zur Demokratisierung der Millenniumsziele

(New York) Der heute hier beginnende MDG-Gipfel würde der ganzen Welt einen großen Dienst erweisen, wenn er einräumte, was bei den Millenniumzielen schief gelaufen ist, und einen radikal anderen Ansatz wählte, schreibt der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Ernährung, Olivier De Schutter (Photo), in einem bemerkenswerten Kommentar. Darin heißt es weiter:

„So wie sie gegenwärtig konzipiert sind, bekämpfen die Millenniumziele die Symptome der Armut und Unterentwicklung, ignorieren jedoch weitgehend die tieferen Ursachen. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf insgesamt 18 Zielbereiche – nämlich jene, für die sich am einfachsten Daten zusammenstellen lassen. Im Endeffekt aber lenken sie möglicherweise von den Mechanismen ab, die die Unterentwicklung hervorrufen – in etwa so, wie wenn ein Betrunkener im Lichtkegel einer einsamen Straßenlaterne nach seinem verlorenen Schlüssel sucht, nur weil dort das Licht besser ist.

Statt die Unterstützung humanitärer Ziele zu geloben und viel Geld für die Bekämpfung der Symptome der Armut auszugeben, müssen sich die reichen Länder die Dringlichkeit bewusst machen, Entwicklungshindernisse auszuräumen, deren Bekämpfung in ihrer Macht steht. So entgehen den Entwicklungsländern beispielsweise jedes Jahr 124 Milliarden Dollar an Einnahmen aus in Steueroasen gebunkertem Vermögen. Indem wir die Existenz solcher Steueroasen zulassen, ermutigen wir die korrupten Eliten in diesen Ländern aktiv, ihre Bevölkerungen weiter zu betrügen …

Der vollständige Kommentar findet sich >>> hier.

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